Historie
In der Nachfolge des Verschönerungsvereins, der im Jahre 1879 gegründet wurde, und bis zum Zweiten Weltkrieg in Nieheim für die Heimatpflege und „Sommerfrische“ aktiv war, übernahm nach dem Kriege der Verkehrs- und Kneippverein diese Aufgaben. Da sich dieser Verein mehr dem Tourismus verbunden fühlte, überlegten Heimatfreunde, einen eigenen Verein zu gründen.
Unter dem Motto: „Die Heimat erhalten, Natur schützen und Kultur pflegen“ wurde am 19. Mai 1995 der neue Heimatverein gegründet. Schon im Vorfeld wurde bereits Hervorragendes geleistet, wie man am Aufbau des Heimatmuseums „Alte Volkschule“ erleben konnte.
Im Jahr 1998 unterzeichneten die beiden Vorstandsvorsitzenden Heinrich Rieks und Mechthild Meier den Kaufvertrag und umfangreiche Entrümpelungs-, Aufräum- und Renovierungsarbeiten begannen. Mehr als 7.000 Stunden Eigenleistung investierten Mitglieder und Freunde des Heimatvereins, Stadt Nieheim und EU gewährten einmalig finanzielle Hilfe. Über eine Spendenaktion wurden weitere Gelder eingebracht, so dass das Gebäude zum Käsemarkt 2000 zumindest in der unteren Ebene seine Tore öffnen konnte.
Historie Museums-Gebäude
Das Backsteingebäude in der Wasserstraße 6, in dem sich heute das "Museum im Kornhaus" mit dem "Sackmuseum" befindet, wurde im Jahr 1908 vom jüdischen Händler Salli Ikenberg erbaut, der hierin einen Landhandel betrieb. Zu dieser Zeit wohnten ca. 100 jüdische Bürger in Nieheim. Die Juden waren fast ausschließlich als Händler tätig. Bekanntlich wurde in den 30er Jahren jüdisches Vermögen liquidiert, so auch der Ikenber`sche Landhandel.
In dieser Zeit kaufte die Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft dieses Gebäude. Die Landwirte lieferten ihre Getreideerträge an (siehe Foto aus den 50er Jahren). Daneben wurde u.a. Saatgut, Kunstdünger, Kartoffeln und Kohlen sowie allerlei sonstige Gebrauchsgüter der Landwirtschaft gehandelt. Noch heute erinnern ein eingebauter Becherelevator mit Verteilervorrichtung, eine Sackabfüllvorrichtung, eine motorgetriebene Beiztrommel und ein Kettenaufzug an der Vorderseite des Gebäudes an die Aktivitäten der "Bäuerlichen", wie der Genossenschaftsbetrieb in der Bevölkerung kurz genannt wurde.
Im Zuge der fortschreitenden Technik und aufgrund höheren Lagerbedarfs entsprach das Gebäude Ende der 80er Jahre nicht mehr den Anforderungen. Das Gebäude wurde noch einige Jahre als reines Lagerhaus betrieben und zu Beginn der 90er Jahre völlig geräumt.